2020-09-04 - 43-Schlösser-Tour

Die Nacht im 'B&B Hotelswar angenehm. Zwei Betten mit zwei Decken. Daher kein Kampf um Liegefläche und Deckenbesitz. Nur durch das laute Schlafen störten wir uns manchmal gegenseitig.

Das Frühstück war sonderbar. Wir bekamen ein Papiersackerl mit Baguette, Käse, Butter, Apfelmus, Marmelade, Nutella, Orangensaft und Croissants. Dazu einen to-go Becher mit Kaffee. Mit dem Sackerl gingen wir in den kleinen Garten. Wir und einige Wespen ließen es uns dann aber gut schmecken.

Dann ging es los. Zuerst zum Postamt. Beim ersten Versuch ein Postamt zu finden, führte uns das Navi in eine autofreie Wohnsiedlung. Ein komisches Gefühl plötzlich als einziges Auto auf autoleeren Straßen zu stehen bzw. zu fahren. Wir begegneten zwar einige Bewohner, aber die nahmen es gelassen hin. Der Versuch bei einem anderen Postamt verlief erfolgreicher. Nach dem Einparken in der Nähe der Post fragen wir vorsichtshalber einen Gärtner, der uns in das Nahe kleine Einkaufzentrum weiter verwies. Dort fragen wir einen Passanten, der uns an das Tabakgeschäft keine 50 m weiter verwies und irgendetwas von 2 Min. sagte. Kurz darauf standen wir schon vor dem Papier-Geschenke-Tabak-Post-Laden. Wir wollten hinein, doch die Türe war versperrt. Drinnen alles beleuchtet und alle Geräte eingeschaltet. Hilflos gingen wir auf und ab. Da kam der vorige Passant wieder, griff in seine Hosentasche, holte den Schlüssel heraus und sperrte auf. Es war der Besitzer des Ladens. Und mit 2 Min. hat er nicht die Wegdauer bis zu seinem Geschäft gemeint, sondern dass der dann wieder in seinem Shop ist. Jetzt nahmen wir den Zimmerschlüssel des letzten Hotels, steckten ihn in einen Umschlag und schickten in wieder an das Hotel retour. Franz, wer denn auch sonst, hatte ihn nicht an der Rezeption abgegeben und irrtümlich mitgenommen.

Somit hatten wir über eine halbe Stunde Zeit und € 4,20 verloren, bevor wir endlich zu unserem ersten Ziel, dem 'Schloss Amboise' (Chateau d'Amboise) an der 'Loire' aufbrechen konnten. Nach einer Stunde hatten wir die 30 Km dorthin geschafft. Glücklicherweise fanden wir einen sonnigen Parkpark (es hatte wieder um die 30° bei wolkenlosem Himmel) und waren in wenigen Minuten in der Altstadt bzw. am Eingang der Burg.





Gleich nach dem Eingang gelangt man zur 'Hubertuskapelle'. Sie ist deshalb dem Patron der Jagd gewidmet, weil die jeweiligen Besitzer fanatische Jäger und hier besonders der Hetzjagd auf Hirsche, waren. Seit 1874 ist hier auch Leonardo da Vinci begraben, was allerdings nicht 100 prozentig bewiesen werden kann.






Nun machten wir einen Rundgang in den 'Logis des Königs', einem zweiflügeligen Bau, welcher der Mittelpunkt der ganzen Anlage ist. Dabei konnten wir viele Räume besichtigen, in denen noch wundervolle Teppich und diverse Möbel zu sehen waren.









In einem dieser Räume hängt auch ein Bild, das den letzten Atemzug von Leonardo da Vinci zeigt.



Bei dem Rundgang hat man auch oft die Möglichkeit von verschiedenen Stellen einen schönen Ausblick auf das Dorf  'Amboise', die 'Loire' und die Schlossgärten zu genießen.






Mit einem kleinen Spaziergang durch die schönen, aber nicht allzu aufregenden Gärten schlossen unseren rund zwei Stunden dauernden Schlossbesuch ab.





Nun stellt sich die Frage wie wir es geschafft haben 43 Schlösser an einem Tag zu besichtigen wenn wir schon für ein Schloss zwei Stunden gebraucht haben. 

Wir haben eine einfache Lösung dafür gefunden und sind dort hin gefahren, wo viele Burgen auf einem Platz zu besichtigen sind. Nicht weit von 'Amboise' entfernt liegt 'Mini-Chateaux', ein französisches Minimundus für Burgen und Schlösser. Mit viel Liebe und Akribie sind hier 41 Objekte gebastelt worden, wobei eines schöner als das andere ist. Wir und vielleicht zehn andere Besucher genossen diese kleinen, aber feinen Kunstwerke. Diese 41 Mini-Burgen und die zwei 'normalen' Schlösser zusammen ergibt eben 43 Schlösser, die wir heute besucht haben.









Jetzt ging es wieder ein paar Kilometer weiter. Diesmal wieder zu einem richtigen Schloss. Und noch dazu zu einem Besonderen. Denn 'Schloss Chenonceau' (Chateau de Chenonceau), im Ort 'Chenonceaux' wurde über einem Fluss, den 'Le Cher' erbaut. Mit 800.000 Besuchern (vor Corona) ist dieses Schloss nach Versailles das meistbesuchte Schloss Frankreichs





Auch in diesem Schloss machten wir eine Besichtigung. Viele Räume mit vielen kostbaren Einrichtungsgegenständen konnten wir sehen und einen kleinen Einblick in das Leben auf einer Burg erhalten.











Auch hier machten wir zum Abschluss noch eine Runde durch die Gärten, die ebenfalls schön aber nicht besonders aufregend waren.








Damit endete unser heutiges Programm. Unser Hotel liegt etwas abgelegen, daher ist es weit bis zu den nächsten Restaurants. Deshalb stoppten wir unterwegs bei Carrefour und kauften Baguette und Lachs für unser Abendessen.